Geocaching – die Schatzsuche beginnt vor Ihrer Tür
Träumten Sie als Kind davon, einmal einen richtigen Schatz zu finden? Zogen Sie durch die Wälder in Ihrer Nachbarschaft, suchten nach versteckten Reichtümern, Dinosaurierskeletten oder Gold? Heute ist die Schatzsuche wieder so aktuell, wie selten zuvor. Inmitten des Großstadtdschungels, auf dem Land, in den Bergen oder in der Wildnis finden sich mit einem Mal wieder Schatzsucher ein, die nicht nach dem Heiligen Gral oder dem Bernsteinzimmer, sondern nach kleinen Präsenten und Hinweisen suchen. Das Geocaching ist ein toller Freizeitvertreib, der Sie fit hält, Sie an die Luft bringt und unendlich viel Spaß bereitet.
Was ist Geocaching?
Als moderner Schatzsucher halten Sie keinen Metalldetektor mehr in den Händen oder versuchen unleserliche Schatzkarten zu entziffern. Stattdessen greifen Sie auf moderne Techniken zurück. Das Prinzip des Geocachings hat sich mittlerweile weltweit ausgebreitet und zieht Männer und Frauen, Kinder, Jugendliche und Rentner in seinen Bann. Auch Sie können Ihren kindlichen Fantasien jetzt neu aufleben lassen. Das Prinzip hinter dem Geocaching ist vollkommen einfach. Irgendwer legt ein Versteck, dem sogenannten Cache, an und versteckt dort eine kleine Gefälligkeit, einen Hinweis oder auch ein Rätsel. Nun gibt er die GPS-Koordinaten in Geocaching-Netzwerken bekannt und trägt das Versteck in einer Landkarte ein. Geocacher aus der Region können nun mittels eines GPS-Geräts auf die Suche nach dem Versteck gehen. Da die Daten frei zugänglich sind, entsteht ein sportlicher Wettkampf, wer das Versteck zuerst findet. Vom Gewinner wird nur eines erwartet: Er legt ein neues Goodie in das Versteck.
Mittlerweile ist das System so ausgereift und weit gefächert, dass sich unendliche Möglichkeiten ergeben. Sie können Sightseeing-Touren mittels Geocaching durchführen, Regionen erkunden oder auch an verschiedenen Thementouren teilnehmen. Für fast jeden Geschmack gibt es eine passende Tour. Was Sie beim Geocaching erwartet, zeigt diese Reportage sehr gut:
Wie beginnen Sie mit dem Geocaching?
Auf die Suche, fertig, los. Tatsächlich können Sie Ihr neues Hobby so beginnen, wie es Ihnen am besten gefällt. Gerade in Großstädten gibt es mittlerweile ganze Gruppen und Communitys, die sich mit dem Geocaching befassen. Für den Anfang könnten Sie sich einer solchen Gruppe anschließen und von den Teilnehmern lernen. Wollen Sie gleich auf eigene Faust losziehen, benötigen Sie folgende Hilfsmittel:
- GPS-Empfänger
- Landkarte
- Anmeldung auf einer Geocaching-Seite
- Geocaching-App (für Logeinträge unterwegs)
- Stift
- Plastiktüte
- Präsent (wenn Sie sich am Tausch beteiligen)
Auf den Geocaching-Seiten, beispielsweise
finden Sie Ihre Koordinaten. Beginnen Sie mit leichten Einsteigerverstecken, deren Koordinaten Sie nicht erst aufwendig entschlüsseln müssen. Nun nehmen Sie sich eine Landkarte und versuchen, das Gebiet des Verstecks so genau wie nur möglich einzugrenzen. Die meisten Koordinaten im Internet sind auch gleich mit einem Kartendienst verlinkt, sodass Sie die Umgebung recht leicht erkennen können.
Geocaching-Tipp
Vergessen Sie nicht, dass Landkarten, auch Geländekarten, das Gelände nur unzureichend abbilden. Wenn Sie das Versteck bis auf einen Kilometer im Umkreis einkreisen können, kann es dennoch passieren, dass Sie weite Strecken laufen müssen. Nehmen Sie also Zeit mit.
Nun lesen Sie, welche Erfahrungen andere Geocacher schon mit dem Versteck machten. So erfahren Sie schnell, ob Sie beispielsweise unpassierbare Waldwege umgehen müssen oder ob der auf der Karte schmal aussehende Bach nicht doch ein Fluss ist. Die Hinweise auf das Versteck sollten Sie jedoch nicht gleich lesen. Sonst nehmen Sie sich den Spaß des Suchens bereits vorweg.
Befinden sich in den Logeinträgen Hinweise, dass das Versteck schwer erreichbar ist oder handelt es sich um ein kompliziertes Versteck, sollten Sie nicht alleine unterwegs sein. Einige Caches liegen mittlerweile in Höhlen oder erfordern eine spezielle Ausrüstung. Solche Caches nehmen Sie lieber in einer Gruppe oder als erfahrener Geocacher in Angriff.
Geocaching – und die Suche beginnt
Stellen Sie zuerst die Koordinaten auf dem GPS-Empfänger ein. Lassen Sie ihn möglichst die ganze Zeit über eingeschaltet, selbst wenn das Signal nur schwach ist. Ein einmal verlorenes Signal nach dem Neustart wiederzufinden, gestaltet sich meist schwierig. Insgesamt sollten Sie sich zuerst auf Ihre mitgenommene Karte verlassen.
Verlaufen Sie sich nicht!
Markieren Sie Ihren Ausgangspunkt auf der Karte, gerade, wenn Sie in ein Waldgebiet oder Naturschutzgebiet müssen. So können Sie sich nach Stunden wesentlich besser orientieren. Sie werden sich verlaufen. Notfalls bietet Ihr GPS-Empfänger aber auch die praktische Funktion, Ihre Position rückverfolgen zu können. Alternativ können auch Handyapps helfen. Gerade Apps für Fahrrad- und Wanderrouten sind sogar in Waldgebieten erstaunlich genau.
Nun arbeiten Sie sich anhand Ihrer Landkarte bis auf knapp einhundert Meter an den Cache heran. Kontrollieren Sie mit dem GPS-Empfänger Ihre Position und arbeiten Sie sich langsam an die Zielkoordinaten heran. Glauben Sie aber nicht, dass Ihr Empfänger Sie direkt an den Cache führt. So genau sind die Koordinaten weiterhin nicht, zudem würde Ihnen sonst der Spaß verloren gehen. Je näher Sie dem Versteck kommen, desto stärker sollten Sie sich in den Erschaffer des Verstecks hineinfühlen. Wo würden Sie den Cache realisieren? Die wenigsten Verstecke liegen beim Geocaching auf Augenhöhe und sind leicht zu erraten.
Schauen Sie sich die Umgebung genau an. Liegen auf dem Boden vielleicht mehrere Steine? Ist ein Baum besonders auffällig, der vielleicht sogar noch Astlöcher hat? Oder gibt es eine Bank?
Gefunden! Der krönende Erfolg
Das Finden eines Cache ist beim Geocaching natürlich das Erlebnis schlechthin. Sie haben sich in einer Ihnen häufig unbekannten Umgebung zurechtgefunden, Sie haben die Augen offen gehalten und tatsächlich ein Versteck ausfindig gemacht. Allerdings sollten Sie beim Öffnen des Verstecks noch einmal Vorsicht walten lassen. Passen Sie auf, dass Sie niemand beobachtet. Leider trifft auch beim Geocaching das Sprichwort zu, dass jeden Tag ein Idiot aufsteht. Dieser könnte das Versteck vernichten und den Spaß für Ihre Nachfolger zunichtemachen.
Dass Sie den Fund gemacht haben, tragen Sie in das Logbuch ein, welches dem Cache beiliegt. Sie können das Logbuch auch oder zusätzlich virtuell in der Community führen. Es ist nett, wenn Sie nicht nur Ihren Namen und das Datum eintragen, sondern vielleicht noch ein wenig mehr. Berichten Sie von Ihren Erfahrungen und Irrwegen auf dem Weg zum Cache. Wenn Sie sich dazu entscheiden, das Präsent im Cache nicht zu nehmen, sollten Sie im Logbuch einen Vermerk hinterlassen, dass Sie keinen Tausch vorgenommen haben.
Zuletzt verschließen Sie den Cache und verwischen Ihre Spuren. Legen Sie ruhig ein wenig Tarnmaterial auf das Versteck, um es Nachkommenden schwerer zu machen.
Hilfe für andere Geocacher
Stellen Sie fest, dass beispielsweise die Plastiktüte im Cache Löcher hat oder der Stift nicht mehr funktioniert, sollten Sie, wenn möglich, die Tüte oder den Stift austauschen. Hinweise auf ein defektes oder vernichtetes Cache tragen Sie zusätzlich online ein.
Den Cache auffüllen
Bei der modernen Schatzsuche gilt, dass Sie den Schatz gegen einen neuen austauschen. In den Communitys erklären die Cache-Owner, also die Erfinder dieses Verstecks häufig, um welche Art eines Verstecks es sich handelt und ob es zu einem bestimmten Thema geführt wird. Im letzteren Fall können Sie nur zum Thema passende Präsente einlegen. Gibt es keine Vorgaben, können Sie sich den Tauschgegenstand selbst aussuchen. Dabei können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Es gelten nur wenige Regeln:
- Keine Lebensmittel
- Keine gefährlichen Gegenstände
- Keine jugendgefährdeten/verbotenen Gegenstände (bedenken Sie, auch Kinder sind eifrige Geocacher)
Da der Tausch möglichst gleichwertig erfolgen soll, können Sie sich vorab online im Logbuch des Caches informieren, welcher Art das Präsent ist. So können Sie wenigstens den Wert erahnen und sich vorbereiten. Teilen auch Sie die Richtung Ihres eingetauschten Gegenstands mit, damit sich Ihr Nachfolger auf das Tauschobjekt einstellen kann.
Ihre Schatzsuche beginnt
Sie sehen, es ist ganz leicht, zum modernen Schatzsucher zu werden. Probieren Sie es doch einmal mit einem Cache in Ihrer Stadt aus. Sie werden erstaunt sein, wie nah zu Ihrem Wohnort sich Verstecke befinden. Sind Sie unsicher oder möchten Sie lieber in der Gruppe auf Schatzsuche gehen, können Sie ich in den Community nach Gleichgesinnten umschauen. Die meisten Geocacher nehmen sich gern Neulingen an und teilen mit ihnen ihr Hobby. Nach und nach werden Sie sich in das Geschehen einfinden und wer weiß, vielleicht sind auch Sie bald ein Cache-Owner und errichten Ihr eigenes Versteck?