Spaß kann Mann überall haben: Ideen für den Sommerurlaub 2020

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Spaß kann Mann überall haben: Ideen für den Sommerurlaub 2020 © qimono /pixabay.com

Der Sommerurlaub 2020 fällt flach: Das Coronavirus gebietet Vorsichtsmaßnahmen, zu denen auch der Verzicht auf weite Reisen gehört. Macht nichts, denn auch zuhause gibt es Orte, an denen die Abenteuerlust aufkommt. In diesem Artikel verraten wir Ihnen, wo diese geheimnisvollen Plätze zu finden sind und wie Sie allen Einschränkungen zum Trotz einen unvergesslichen Sommerurlaub erleben.

 

Urlaub auf Balkonien? Wir kennen tolle Alternativen

Sie wissen es, liebe Leser: Wir von admenture haben uns dem Abenteuer Mann in all seinen Facetten verschrieben. Aus diesem Grund stellen wir Ihnen regelmäßig die besten Abenteuer-Hotspots vor, an denen alles außer Langeweile herrscht. Bergführungen in den Alpen, Aktivurlaub in Südtirol oder Backpacking-Touren auf der ganzen Welt – für gewöhnlich berichten wir von Aktivitäten mit Adrenalinfaktor hoch zehn.

Auch für den bevorstehenden Sommer hatten wir bereits ein paar Leckerbissen herausgesucht, die wir Ihnen nun leider vorenthalten müssen. Der Grund: Die Corona-Krise. Aufgrund der Pandemie müssen wir alle mehr Distanz wahren. Höchstwahrscheinlich werden wir dieses Jahr nicht verreisen dürfen – zumindest nicht in andere Länder, geschweige denn in entlegene Regionen. Aber: Ein echter Kerl jammert nicht, ein echter Kerl findet Lösungen. Machen wir also das Beste daraus! Das in diesem Fall Beste bedeutet, sich in Deutschland umzusehen, schließlich gibt es auch hier Ziele, die Abenteuer versprechen – Mikroabenteuer.

 

Auch Mikroabenteuer sorgen für den maximalen Funfaktor

Dieser Begriff, der aus dem Englischen „microadventure“ stammt, hebt das Erlebnis hervor, das man auch vor der eigenen Haustür finden kann. Das Collins Dictionary definiert das „Mikroabenteuer“ wie folgt: „Adventures that are close to home“. Ferner heißt es: „Adventures that are cheap, simple, short and effective. With the recession tightening our purse strings, we’re looking to our own back gardens for a holiday.“

Mikroabenteuer heißen so, weil sie im Alltag stattfinden. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Manchmal fehlt das nötige Reisekapital und manchmal fehlt das passende Zeitfenster, weswegen ein Wochenende reichen muss. Und manche Vorhaben sind einfach nicht familientauglich. Für den Nervenkitzel mit Spaßfaktor braucht es dementsprechend nicht immer einen mehrstündigen Flug und auch keine kräftezehrende Weltumsegelung.

Auch im Wald warten Abenteuer … © Seaq68 / pixabay.com

 

Geprägt wurde die Idee des kleinen Abenteuers von Alastair Humphreys, einem weitgereisten Briten, der irgendwann bemerkte: Für ein richtiges Abenteuer muss man sich nicht wochen- oder monatelang ausklinken. Worauf es wirklich ankommt, ist die „5-to-9-Regel“, die besagt, dass Abenteuer auswärts und nach Feierabend zu suchen sind, denn auf diese Weise lassen sie sich in den Alltag integrieren. Übernachtet wird draußen, ehe man – groggy, aber glücklich – ins Büro zurückkehrt. Humphreys erklärt, er habe auf diesem Weg seine Heimatregion besser kennengelernt, weil er sich an Ziele herantraute, die zuvor eher unscheinbar wirkten.

Berge, Wandern, Natur

Abenteuer? Ja, nach Feierabend! © ZairaGamidova / pixabay.com

 

Zugegeben: In unserer globalisierten Welt kennen wir uns mit Dörfern im Himalaya und Megastädten wie London, Sydney oder Rio de Janeiro aus, aber wenn es darum geht, einen Kumpel im Nachbarort zu treffen, versagt unserer innerer Kompass – und wir schieben das auf die Tatsache, dass besagter Kumpel in einem Kuhkaff lebt, das uns nicht weiter interessiert. Hierin liegt die Chance des Mikroabenteuers: Es macht das Naheliegende attraktiv, da auch die kleinen Freuden wieder aufgewertet werden. Abgesehen davon leben Abenteuer von Überraschungsmomenten; von diesen unverhofften Augenblicken, in denen man dazulernt oder das Gefühl hat, dass alles stimmt. Dieses Überraschungsmoment kann vor allem bei „ersten Malen“ auftreten: Das erste Mal im eigenen Garten campen; das erste Mal einen Hausberg erklimmen … Der Möglichkeiten gibt es viele, von denen wir ein paar vorstellen möchten. Unser Vorteil: Anders als Humphreys haben wir das Glück, mit dem Sommerurlaub nicht nur 16 Stunden, sondern womöglich zwei bis drei Wochen zur Verfügung zu haben. Dementsprechend kann Mann gleich mehrere coole Sachen ausprobieren. Also her mit den Mikroabenteuern!

 

Mikroabenteuer für jeden Geschmack und jedes Budget

Wenn klar ist, wie viel Zeit, Geld und Nerven investiert werden können, steht einem kleinen Abenteuer nichts mehr im Wege. Im Folgenden präsentieren wir von der admenture-Redaktion unsere persönlichen Highlights – bestimmt ist auch für Sie das Richtige dabei.

 

Das klassische Mikroabenteuer wartet in der Natur

Zunächst einmal das klassische Mikroabenteuer: das Naturerlebnis. Suchen Sie dazu den nächstgelegenen Wald, Fluss oder See auf, ausgestattet mit etwas Proviant im Gepäck. Ein Nachmittag an der frischen Luft eignet sich für jede Begleitung. Mit den Kumpels können Sie einen draufmachen und sich wie große Jungs fühlen; mit der Partnerin sowie der Familie überhaupt wird die Fahrt ins Blaue zu einem Mini-Urlaub, der den Alltagsballast abwerfen hilft und alle einander näherbringt. Wir von admenture haben bereits erklärt, inwiefern solche Trips wie eine Frischzellenkur für Ihre Beziehung wirken – denn geteilte Freude ist doppelte Freude! Weitere Vorteile: Der Outdoor-Spaß lüftet den Kopf durch und macht fit. Bleibt zu wünschen, dass auch der Gesetzgeber diesen Trend erkennt und gerade jetzt, in Zeiten von Corona, etwas einlenkt und das Wald-und-Wiesen-Übernachten unter dem Sternenzelt erlaubt – inbesondere die Großstadtbewohner hätten diese Erholung dringend nötig.

Familie, Freizeit, Glück

Mikroabenteuer sind familientauglich. © Pexels / pixabay.com

 

Die geistigen Nachfolger von Jack London und Indiana Jones sollten eine Schippe drauflegen: Die nötige Extraportion Nervenkitzel gibt es beim Wildwasserrafting, im Hochseilgarten und beim Surfen mitten in der Stadt. Zur Vorbereitung für Post-Corona-Abenteuer sei auf Rüdiger Nehberg verwiesen. In Ratgebern wie „Im Tretboot über den Atlantik“ und „Abenteuer Urwald“ erklärt der kürzlich verstorbene „Sir Vival“, mit welchen Methoden man selbst unter widrigsten Umständen überlebt. Das Werk „Survival-Abenteuer vor der Haustür“ erschien bereits 1999 – der Mann war seiner Zeit voraus.

 

Schluck um Schluck zu mehr Genuss: Mikrobrauereien

Klein, aber fein gehts auch mit unserem nächsten Tipp weiter – in der Mikrobrauerei. Bier formt nicht nur einen wunderschönen Körper, Bier ist auch der Treibstoff, der die lokale Wirtschaft am Laufen hält. Ob diese Brauereien den regulären Betrieb wiederaufnehmen dürfen, ist nach derzeitigem Stand unklar, doch ein Wermutstopfen muss das nicht sein; immerhin bieten viele Brauereien einen Lieferdienst an. Gerade jetzt sollten wir alle ruhig zur Flasche greifen, denn mit jedem weiteren Schluck des Gerstensaftes tragen wir zum Fortbestehen kleiner Betriebe bei. Das ist solidarisches Trinken, wie man es nicht einmal auf dem Münchner Oktoberfest findet.

Hier ein paar Tipps für Mikrobrauereien, die Besichtigungen anbieten – auch in Ihrer Region:

 

  • Die Finne Brauerei Münster, die sich auf Bio-Craft Beer spezialisiert hat, bietet Bierseminare in der hauseigenen „Craft Beer Akademie“ an. Daran teilnehmen können sowohl Kleingruppen als auch Einzelpersonen. Wer lieber zuhause entspannt, ist mit dem „Finne Hometasting“ gut beraten und bestellt dazu das „Finne Balkonbier“. Auf Balkonien ist die Welt noch in Ordnung.

 

  • Das Kindl gibt es nicht nur in München: Angesiedelt in Berlin-Lichtenberg, besticht die Brauerei Berliner Kindl durch eindrucksvolle Kooperationen – und ist Bierpartner von Hertha BSC, der Berlinale 2020 und der Silvesterparty am Brandenburger Tor. Diese Brauerei bietet ebenfalls Führungen inklusive Bier- und Speisenverkostung an.

 

  • So, und nun zur inoffiziellen Hauptstadt des Bieres: München! Dort steht nicht nur ein Hofbräuhaus: Die Craft Beer-Brauerei Crew Republic im Norden Münchens wartet mit Kreationen auf, die so verheißungsvolle Namen tragen wie „Drunken Sailor“, „In Your Face“ und „Rest in Peace“. Mit den Bier-Sets gibts das weiß-blaue Lebensgefühl auch für zuhause.

 

  • In Hamburg fließt viel Wasser – Hopfenwasser! Ob nun vom Fass oder aus der Flasche, im Braugasthaus Altes Mädchen werden auch alte (junggebliebene) Jungen fündig. Weitere Vorteile: Ein Lieferdienst bringt eine Vielzahl leckerer Speisen nach Hause, darunter Brot vom Brotsommelier (!), oder Mann genießt die Mehrgänge-Menüs direkt im Braugasthaus.

 

  • Die Krise macht Sie kirre? Dann ab in die Anstalt – die Zapfanstalt: Das Dresdner Braugasthaus lockt mit allem, was es für ein süffiges Abenteuer braucht: Lager und Pils, Rauchbier, Rotbier, einer glutenfreien Alternative und … Diese Institution mit gemütlich-stilvollem Interieur bietet Bier-Tastings und herzhafte Mahlzeiten an.

 

Warum nicht alle Möglichkeiten testen? Das wäre eine Deutschlandtour ganz nach unserem Geschmack.

Bier, Gasthaus. Ausflug

Mit Bier einen guten Sommertag ausklingen lassen? Aber gern! © ThorstenF /pixabay.com

 

 

Den Blick schärfen für das Unbekannte im eigenen Alltag

Zu guter Letzt noch ein Tipp für diejenigen, die schon alles gesehen und alles gekostet haben: Bleiben Sie in Ihrer Hood. Ja, durchstreifen Sie den Großstadtdschungel, der auf den ersten Blick so wohlbekannt erscheint – und sich bei genauerer Betrachtung als ein Abenteuerspielplatz entpuppen kann.

Eine Möglichkeit: Man lässt sich vom besten Freund aussetzen, immerhin kennt dieser die (geografischen) Schwachstellen seines Buddys. Dieser Freund entscheidet, wohin es geht, wobei alles erlaubt ist. Das Viertel drei Kilometer entfernt, die S-Bahn-Endhaltestelle, eine verlassene Fabrikhalle – das Abenteuer kann überall warten, zumal „Hilfsmittel“ wie das Handy bei dieser Option nicht erlaubt sind.

Freunde, Freizeit, Bergtour

Mit den richtigen Buddys verbringt man überall eine gute Zeit. © StockSnap / pixabay.com

 

 

Kopf hoch – es gibt ein Leben nach der Pandemie

Wir hoffen, mit unseren Urlaubstipps Alternativen aufzuzeigen, die über den Corona-Frust hinwegtrösten. Kopf hoch – jede Krise hat mal ein Ende. Bis dahin wünschen wir Ihnen alles Gute und natürlich viel Gesundheit. Und jetzt: Auf ins Mikroabenteuer!

 

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