Backpacking – mit dem Rucksack durch die Welt

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Backpacking Urlauber

»Die Straße gleitet fort und fort, weg von der Tür, wo Sie begann«? Mit diesem Satz sind Sie vielleicht aufgewachsen, aber wollten Sie nicht schon immer mal einer Straße folgen und einfach sehen, was sich hinter der nächsten Biegung befindet? Machen Sie es! Gehen Sie aus Ihrer Tür hinaus und reisen Sie. Das Backpacking ist die ideale Möglichkeit, sich in die Gesellschaft einzufügen und einfach mal ein vollkommen anderes Leben zu führen. Nur mit wenigen Habseligkeiten bestückt, mischen Sie sich unter die Leute und entdecken Flecken der Erde, die Sie sonst nie erblicken würden. Wir klären Sie auf, was Sie vor dem Backpacking beachten sollten und welche Gefahren unterwegs lauern.


Was ist Backpacking überhaupt?

Allgemein können Sie unter dem Backpacking eine besondere Form des Individualurlaubs verstehen. Sie haben kein klares Ziel vor Augen, sondern leben jeden Tag so, wie es sich ergibt. Backpacking, auch Rucksackreise, beschreibt eigentlich hervorragend, was sich hinter dieser Reisemöglichkeit verbirgt. Sie leben aus dem Rucksack, haben nur das Gepäck zur Verfügung, das Sie auf dem Rücken tragen und tauchen ein in ein für Sie neues Leben. Beliebte Ziele für Backpacker sind u.a.:

  • Südostasien
  • Australien / Neuseeland
  • Südamerika
  • Indien

Allerdings können Sie als Backpacker praktisch überall hinreisen. Vor Ort gliedern Sie sich möglichst in die Gesellschaft ein. Gerade Studenten nutzen ein Jahr mit Backpacking dazu, sich selbst zu finden und die Welt kennenzulernen. Eine Altersbeschränkung gibt es allerdings nicht. Nur sollten Sie sich bewusst sein, dass Sie nicht auf Komfort vertrauen können.


Wie plane ich mein Backpacking?

Salopp gesagt: Ziel auswählen, Flug und eine erste Unterkunft buchen, aufbrechen. Wie Sie Ihren Auslandsaufenthalt genauer planen, hängt maßgeblich von Ihren finanziellen Möglichkeiten ab. Haben Sie genügend Ersparnisse, brauchen Sie sich beispielsweise nicht mit Aushilfsjobs über Wasser halten und können sich ganz dem Reisen widmen. In diesem Fall ist es sinnvoll, wenn Sie sich bereits vorab eine lockere Route zusammenstellen. Welche Städte und Attraktionen möchten Sie besuchen? Wie kommen Sie dorthin? Arbeiten Sie während Ihres Backpackings, können Sie sich natürlich auch von einem Ort zum nächsten bewegen.

Die meisten Länder, die für das Backpacking infrage kommen, erfordern für die Einreise ein Visum. Eine Ausnahme bildet das Backpacking innerhalb der EU. Dort genießen Sie die absolute Reisefreiheit und dürfen sogar arbeiten, ohne eine staatliche Genehmigung zu besitzen. Für eine Reise außerhalb der EU gilt zumeist, dass Sie als Tourist ein Touristenvisum beantragen. Wie lange dieses gültig ist, hängt vom gewählten Einreiseland ab. Für die USA erhalten Sie beispielsweise ein Visum über drei Monate, reisen Sie jedoch nach Thailand, haben Sie bereits die Wahl zwischen zwei Visa. Erkundigen Sie sich nach der Auswahl Ihres Reiselandes unbedingt nach den gesetzlichen Bestimmungen. Zu Fallstricken werden mitunter Reisen in benachbarte Länder. So können Sie nicht einfach mit einem USA-Visum mehrfach nach Kanada oder Mexiko einreisen und wieder zurück.

Vorsicht: Innerhalb des Schengenraums dürfen Sie jederzeit einer Arbeit nachgehen. Sie dürfen aber mit einem einfachen Touristenvisum nicht in jedem Land arbeiten. Indien erfordert beispielsweise ein spezielles Arbeitsvisum.

Die beste Anlaufstelle für längere Auslandsaufenthalte ist das Konsulat des jeweiligen Landes. Dieses können Sie nicht nur im Internet finden, sondern auch persönlich aufsuchen. Alternativ erhalten Sie Informationen bei speziellen Anbietern für Backpackingreisen. Auch Work & Travel-Anbieter informieren Sie über die notwendigen Visa, Vorschriften und gesetzlichen Bestimmungen.


Flüge und Unterkünfte buchen

Haben Sie ein Ziel gefunden, geht es an die Flugbuchung. Nun haben Sie zwei Möglichkeiten. Wissen Sie bereits die genaue Länge Ihres Backpackingtrips, können Sie ein Hin- und Rückflugticket buchen. Es ist meist günstiger, schränkt Sie aber auch in Ihrer Planung ein. Alternativ kaufen Sie erst nur ein Hinflugticket. Nun entscheiden Sie, wohin es geht, wie lange Sie bleiben und von wo aus Sie zurückfliegen.

Eine dritte Alternative ist für Rundreisen und Weltreisen interessant. Einige Fluggesellschaften bieten ein sogenanntes Round-the-World-Ticket. Das Flugticket ist mit Flugmeilen belegt, über die Sie frei verfügen können. Stellen Sie es sich als eine Art Flatrate fürs Fliegen vor.

Ihre erste Unterkunft buchen Sie möglichst auch schon vor Ihrer Abreise. So haben Sie gleich nach der Ankunft einen Ort, an dem Sie sich akklimatisieren und kurz erholen können. Stellen Sie sich eine Liste mit Reisezielen zusammen und bereiten Sie sich ruhig schon vorab online vor. Dann finden Sie vor Ort leichter günstige Unterkünfte.


Die Finanzen beim Backpacking

Möchten Sie nur die Welt erkunden oder während Ihres Backpackings arbeiten? Für die erste Variante benötigen Sie genügend Erspartes, bei der zweiten Variante polstern Sie Ihre Rücklagen durch Arbeit auf. Entscheiden Sie sich für das Backpacking ohne Arbeit, empfehlen sich asiatische Länder. Die Lebenserhaltungskosten sind hier recht niedrig und Sie kommen selbst mit einem geringen Sparguthaben lange aus. Arbeiten Sie hingegen während des Backpackings, kommen Sie viel eher mit Einwohnern in Kontakt und können Ihre Finanzen ganz nach Belieben aufbessern. Natürlich sollten Sie dennoch Rücklagen mit auf die Reise nehmen.

Unser Tipp für Jobber

Klären Sie im Vorfeld ab, inwieweit Sie während Ihres Auslandsaufenthalts arbeiten dürfen. Ein Touristenvisum deckt Aushilfsjobs zumeist nicht ab. Sie benötigen eine Arbeitserlaubnis

Es empfiehlt sich, möglichst zwei Geldbörsen mitzunehmen und nur einen geringen Betrag bei sich zu haben. Erkundigen Sie sich vor Ihrer Abreise, ob Ihre Bank eventuell Kooperationen mit den Landesbanken am Urlaubsziel führt. Sie sparen sich nun erhebliche Bankgebühren. Optimal, um die Finanzen zu regeln und dennoch nicht zu viel Bargeld mit sich zu führen, sind Prepaid-Kreditkarten. Sie laden vor Ihrer Abreise ein bestimmtes Guthaben auf das zur Kreditkarte gehörige Konto und können das Guthaben frei verwenden. Kommt Ihnen die Kreditkarte abhanden und haben Sie keine Gelegenheit, sie rechtzeitig zu sperren, kann niemand Ihren gesamten Kontostand von Ihrem üblichen Girokonto angreifen.


Sicherheit beim Backpacking

Ganz ohne Sicherheitsbestimmungen geht es beim Backpacking natürlich nicht. Nicht in jedem Land können Sie sich so sicher bewegen, wie in Deutschland. Erkundigen Sie sich unbedingt nach der Kriminalität des jeweiligen Landes und informieren Sie sich, welche Stadtviertel Sie meiden sollten. Doch nicht nur von Menschen geht Gefahr aus. Auf einem Backpacking-Trip durch Thailand oder auch Australien stoßen Sie vermutlich auf für Sie völlig unbekannte Tiere.

Worauf Sie gezielt achten sollten, können Sie natürlich über die Landesvertretung des Reiselandes in Deutschland in Erfahrung bringen. Teilweise bietet auch das Auswärtige Amt nützliche Informationen, diese beschränken sich aber überwiegend auf Reisewarnungen aufgrund Demonstrationen oder Terroranschlägen. Was Sie persönlich betrifft, erfahren Sie vielmehr von anderen Backpackern. Das Internet ist voll von Erfahrungsberichten.
Tipp: Schauen Sie mal auf Facebook nach Gruppen. Unter dem Stichwort „Backpacking + Ihr Reiseland“ stoßen Sie auf unzählige Gruppen, die gerne ihre Erlebnisse mit Ihnen teilen. Alternativ stehen Ihnen Internetforen, beispielsweise das Weltreise-Forum zur Verfügung.

Überlegen Sie unbedingt vor der Abreise, ob Sie spezielle Impfungen benötigen. Auch mit Ihrer Krankenkasse sollten Sie klären, ob im Ausland ein Versicherungsschutz besteht. Nicht, dass Sie sich während des Backpackings verletzen und mit einem Mal auf den Kosten sitzen bleiben. Planen Sie einen Auslandsaufenthalt, der über 45 Tage hinaus andauert, benötigen Sie unbedingt eine Reiseversicherung. Die Kosten der auf ein Jahr begrenzten Versicherungen sind allerdings durchaus erschwinglich.


Die Packliste beim Backpacking

Die größte Problematik beim Backpacking ist sicher: Was nehmen Sie mit? Immerhin steht Ihnen mehr oder weniger nur ein Rucksack zur Verfügung. Welche Kleidung Sie benötigen, hängt natürlich vom Reiseziel ab. Im warmen Thailand benötigen Sie keine dicke Bekleidung, reisen Sie jedoch während des Winters nach Kanada oder auch nach Neuseeland, kommen Sie ohne warme Kleidung nicht aus. Doch auch andere Packutensilien sind wichtig oder wertvoll, wie dieses Video zeigt:

Passt nicht alles? Rollen Sie Ihre Kleidung, die Handtücher und Wäsche. So verknittert sie übrigens auch wesentlich weniger. Mit Unterwäsche stopfen Sie die Lücken in Ihrem Gepäck.

Backpacking eignet sich für jedermann:

Ob jung oder alt, das Backpacking ist eine individuelle Art des Reisens und erlaubt es Ihnen, günstig die Welt zu erkunden. Wenn Sie sich im Vorfeld ausreichend informieren und einen Plan haben, wohin Sie Ihr Weg führt, wird auch Ihnen das Backpacking zusagen.
Bedenken Sie nur, dass es eine Reise mit Entbehrungen wird. Sie haben nur das bei sich, was Sie zuvor in Ihren Rücksack packen und müssen sich vor Ort immer wieder auf Unannehmlichkeiten und die örtlichen Gegebenheiten einstellen. Lassen Sie sich allerdings auf das Abenteuer ein, erleben Sie eine Zeit, die Sie niemals mehr vergessen und an die Sie sich im Alter gerne zurückerinnern werden.