So bleibt Ihre Beziehung auch während der Corona-Krise intakt
Stand Corona einstmals für Bier und Eurotrash, ist dieser Name – beziehungsweise der Erreger COVID-19 – mittlerweile zu einer Chiffre für Schreckensszenarien geworden, wie eine Pandemie diese hervorbringt. Die Corona-Krise hat unseren Alltag durcheinandergebracht und wird unsere Lebensgestaltung noch auf unabsehbare Zeit beherrschen. Auch das Beziehungsleben wird auf eine harte Probe gestellt, doch wir von admenture wissen Rat und erklären, wie Ihre Beziehung in Zeiten des Coronavirus intakt bleibt.
Krisen sind kein Dauerzustand
Krisen gehören zum Leben dazu, so banal das auch klingen mag. Was eine Krise auszeichnet, mag jeder für sich selbst anders definieren, doch feststeht: Eine Krise ist immer eine Extremsituation, die eine Entscheidung verlangt. Krisen kennen keinen Kompromiss. Man überwindet sie oder man überwindet sie nicht, weswegen sie vielen Menschen schlaflose Nächte bereiten. Die Arbeit im Homeoffice, nervenaufreibende Kinderbetreuung, latente Existenzängste – das Leben in Zeiten von COVID-19 wirkt nicht gerade beziehungsförderlich, geschweige denn aphrodisierend. Im Gegenteil: Viele Paare drohen sich voneinander abzuwenden. Das gilt auch für diejenigen, die sich zurzeit nicht „in echt“ sehen können, weil sie zu einer Risikogruppe gehören und deswegen isoliert sind oder weil sie in getrennten Haushalten leben, und das vielleicht sogar in unterschiedlichen Ländern.
Deshalb sind Krisen eine Chance – auch für Ihre Partnerschaft
Doch Beziehungsfrust muss nicht sein: Krisen sind Situationen, in denen man eine Entscheidung zu treffen hat, die also eigentlich rational zu betrachten sind. Wenn wir solche Extremsituationen als „Krise“ etikettieren, machen wir alles nur viel schlimmer, weil irrationalen Verhaltensmustern Tür und Tor geöffnet wird. Also: Bitte einmal tief durchatmen. So. Und jetzt die gute Neuigkeit: Krisen kennen keine Kompromisse, Beziehungen sehr wohl! Verliebte, die sich nun zusammenraufen und diese entbehrungsreiche Phase wuppen, schaffen auch alles andere und lernen, dass sie jegliche Herausforderung meistern. Herumliegende Socken, dreckiges Geschirr und Haare im Abfluss werden dann zu einer Nichtigkeit.
Wir wissen, dass allerorten verkündet wird, Krisen als eine Chance zu begreifen. Aber das stimmt: Die Corona-Krise wirkt wie ein Katalysator, der nicht ausge- oder be-sprochene Themen schneller zutage fördert und erkennen lässt, was wirklich Priorität hat. Eingedenk der Tatsache, dass Menschen in Krisen über sich selbst hinauswachsen, kann das ebenso für eine Partnerschaft gelten, sodass Paare diese Krise nutzen sollten, um unerschütterliche Liebesbanden zu schmieden. Im Folgenden erklären wir, mit welchen Tipps der Beziehungsalltag leichter wird – ganz gleich, ob man unter demselben Dach l(i)ebt oder nicht.
Tipps für Herzensnähe trotz räumlicher Distanz
Die eigenen vier Wände scheinen immer näher zu rücken? Unsinn, diese optische Täuschung rührt wahrscheinlich nur daher, dass Sie exzessiv streamen. Damit wären wir auch schon bei unserem ersten Tipp für alle Paare, die getrennt leben, sich jedoch nah sein wollen: Insbesondere bei diesen Paaren geht es darum, den mangelnden Kontakt zu kompensieren. Die Lösung: gemeinsame Rituale.
Rituale strukturieren den zurzeit ungewöhnlichen Alltag und suggerieren Normalität, die wichtig ist, damit Paare auch weiterhin füreinander da sind. Gerade diejenigen, die sich nun seltener sehen als ehedem, brauchen solche festverankerten Aktivitäten. Wie wäre es mit einer Serie? So hat man nicht nur einen guten Anlass für ein gemeinsames Gespräch, sondern darüber hinaus ein Thema, das mal nichts mit der Pandemie zu tun hat und auf andere, erfreulichere Gedanken bringt. Verabreden Sie sich mit Ihrer Partnerin zu einer bestimmten Zeit zu einem Film- oder Seriendate, was leichter gesagt ist als getan, schließlich neigen viele von uns zum Binge-Watching und schauen die Lieblingsserie heimlich weiter. Der Tatbestand lautet „Fremdschauen“. Ein absolutes No-Go während der Corona-Krise! Besprechen lässt sich das Gesehene anschließend ganz entspannt bei einem Video-Call. Auch dieser Moment sollte zelebriert werden, weil er auf diese Weise als etwas Besonderes hervorgehoben wird. Alle Aufmerksamkeit gilt dann dem Seelenverwandten im Bildschirmfenster. Zeit haben wir alle nun ohnehin mehr, als uns lieb ist, also ist das Wurschteln nebenher tabu. Ein Glas Wein, die Lieblingsplaylist, ein Brief, den man der Partnerin vorliest – seien Sie kreativ beim Online-Stelldichein! Letztlich tut dies nicht nur Ihrer Herzensdame gut, auch Sie selbst werden merklich ruhiger.
Aktivitäten, bei denen der Puls in die Höhe schießt
Wem das zu gemütlich ist, der sollte schleunigst die Laufschuhe schnüren: Sportbegeisterten Paaren empfehlen wir ein Rendezvous, bei dem der Puls noch schneller steigt, als dies beim Anblick des geliebten Menschen sowieso der Fall ist: Sowohl Laufen als auch Radfahren sind in Zeiten des Social Distancing erlaubt, und mit Kopfhörern oder Ear Buds kann man sich nebenbei unterhalten. Bei dieser Option schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe, weil neben der Beziehung auch die im Homeoffice vernachlässigten Muskeln gestärkt werden. Die Beziehung bleibt intakt und die Herzen schlagen im Takt.
Und wieso die anschließende Dusche nicht gemeinsam nehmen – virtuell? Schließlich gehören Erotik und Sexualität für sehr viele Menschen zu einer erfüllten Beziehung. Fernbeziehungserprobte Partner wissen das und wissen auch, wie diese Sexualität gelebt werden kann. Alle anderen betreten Neuland, weshalb Geduld und Nachsicht gefragt sind: Probieren Sie aus, was Ihnen und Ihrer Partnerin gefällt. Wie immer gilt: Reden Sie miteinander, sprechen Sie über Ihre Wünsche.
Tipps für das Team „Vier Fäuste für ein No-Corona“
Paare, die nun rund um die Uhr zusammen sind, kennen wahrscheinlich die andere Seite der Corona-Medaille: Wie schaffen wir die für uns notwendigen Freiräume? Wie bleiben wir füreinander interessant und vermeiden einen Lagerkoller?
Die Lösung: gemeinsame Rituale. Ja, auch hier versprechen geteilte Gewohnheiten Linderung, weil das sich zerfasernde Zeitgefühl wieder geordnet wird. Doch bevor es an die gemeinsamen Rituale geht, sollten alle Homeoffice-Veteranen und Homeschooling-Heroes samt Partnerin zunächst an sich selbst arbeiten und die eigenen Gewohnheiten, die aus Prä-Corona-Zeiten stammen, möglichst aufrechterhalten. Also: Zur gewohnten Uhrzeit aufstehen, den Pyjama (und die fleckige, ausgeleierte Jogginghose) gegen Jeans und T-Shirt eintauschen, sein Tagwerk verrichten, soziale Kontakte pflegen, zu festgelegten Zeiten essen und schließlich schlafen gehen. Die größte Herausforderung im 24/7-Alltag: Den anderen oder die andere auch weiterhin liebenswert finden, denn die guten Seiten können schnell mal vergessen werden, wenn man ständig zusammen abhängt und plötzlich mitansieht, was der Herzensmensch den lieben langen Tag so treibt beziehungsweise nicht treibt.
Extravaganz im schnöden Alltag
Hat Mann den Test in Sachen Selbstdisziplin bestanden, darf nun an den gemeinsamen Ritualen gefeilt werden. Und auch hier gilt – Sie ahnen es bereits … Kreativität! Eine kleine Anregung: Wie wäre es mit einem Candle-Light-Dinner, zu dem die Liebste eingeladen wird? Formvollendet mit handgeschriebener Einladung, einem erlesenen Menü, das, wenn es denn etwas extravagant sein darf, eine Hefespeise mit viel Mehl enthält, und ehrlichen, intensiven Gesprächen? Ein schickes Outfit kann nicht schaden, zumal der feine Zwirn gerade ohnehin keinen geeigneten Anlass findet, es sei denn, Sie wollen den Nachbarn beim Müllrausbringen imponieren.
Wem das zu viel Chichi und Schnickschnack sein sollte, schmeißt besser den Grill an, immerhin weckt der Kohlegeruch doch auch Frühlingsgefühle, nicht? Für den gelungenen Grillabend gilt es, vorneweg ein paar Besorgungen zu erledigen und den Grill sommertauglich zu machen. Und dass Frauen keine Grill-Fans sind, halten wir für ein infames Gerücht – mit den richtigen Rezepten ist auch für „Sie“ etwas dabei.
Künstlerische Paare können sich an einem aktuellen Instagram-Trend orientieren, der ursprünglich aus den Niederlanden stammt und auch in Deutschland immer größeren Anklang findet: das Nachstellen berühmter Kunstwerke aller Epochen. Dabei sind alle haushaltsüblichen Gegenstände, aber auch Lebensmittel erlaubt – und natürlich darf das Sinnbild unserer verrückten Zeit, die Klopapierrolle, nicht fehlen.
Auch zweisame Stubenhocker müssen und sollen nicht auf intime Momente verzichten. Um jedoch weder sich selbst noch die/den andere(n) durch eine Infektion zu gefährden, gilt es, ein paar allgemein nützliche Vorsichtsmaßnahmen für Safer Sex zu respektieren.
Krisen sind einmalig, Partnerschaften fürs Leben
Paare durchstehen gerade eine harte Zeit, von der niemand weiß, wie lange sie noch andauert. Andererseits findet jede Krise mal ein Ende; irgendwann wird auch Corona von unserer Tagesordnung verschwinden. Also: Optimistisch bleiben und weitermachen! Mit der richtigen Portion Achtsamkeit, Geduld und Kreativität schaffen Sie beide das schon und werden letztlich zu einem stärkeren, glücklicheren Paar.