Das Auto richtig beladen: So fahren Sie sicher in den Urlaub
Jährlich wird über die richtige Autobeladung philosophiert und dennoch geschehen immer wieder schwere Unfälle, weil entweder Koffer im Auto nicht gesichert oder Anhänger falsch beladen werden. Wie vermeiden Sie Unfälle während der Urlaubsreise und wie stellen Sie sicher, dass Gartenabfälle auf Ihrem Anhänger nicht zu einer Verkehrsgefährdung werden?
In diesem Beitrag klären wir Sie über die wichtigsten Belange der Auto- und Anhängerbeladung auf und gehen ebenso auf das Risiko von Dachboxen ein.
Den Kofferraum richtig beladen – Vorsicht, Geschosse
Mit Schweißperlen auf der Stirn und Armen, die bei jedem Schritt länger werden, hievten Sie mühsam den Reisekoffer ins Auto. So schwer, wie er Ihnen beim Tragen vorkam, kann er sich doch selbst bei einer Vollbremsung nicht bewegen? Leider fallen viele Menschen auf diese Vermutung rein und werden auf der Autobahn eines Besseren belehrt. Selbst schwere Koffer oder andere Güter können bei einer Vollbremsung problemlos nach vorne schnellen und Sie und Ihre Mitfahrer verletzen.
Am Sichersten ist es, wenn Sie Koffer und andere Gegenstände im Kofferraum mit Gepäckgurten festschnallen. Laden Sie schwere Güter stets zuerst ein und achten Sie darauf, dass sie möglichst verkeilt im Kofferraum liegen. Lose Gegenstände legen Sie nun auf die unteren Gepäckstücke. Besonders sicher ist es, wenn Sie Ihre Ladung zusätzlich zur Kofferraumabdeckung mit einer dicken Woll- oder Gepäckdecke abdecken. Spannen Sie jetzt noch Gepäckgurte oder Zurrgurte über die Decke und haken Sie diese in die Ösen ein, ist das Gepäck gesichert.
Sicherungsnetz nicht vergessen!
Gerade bei Kombis oder Fahrzeugen mit einem offenen Kofferraum, der nur durch eine dünne Plastikklappe verschlossen wird, sollten Sie ein Sicherungsnetz im Auto spannen. Das Netz hängen Sie direkt hinter der Rückbank auf. Achten Sie auf ein metallverstärktes Netz, welches umherfliegende Gepäckstücke sicher auf- und abfängt.
Sehr eindrucksvoll zeigt das folgende Video, wie Sie Ihren Kofferraum sowie die Dachbox korrekt und sicher beladen:
Die Beladung des Anhängers
Der größte Fehler, den Sie bei einer Anhängerbeladung machen können, ist, den Anhänger zu überladen. Jeder Anhänger hat ein Höchstladegewicht. Gleichfalls müssen Sie darauf achten, welche Last Ihr Fahrzeug ziehen kann. Überschreiten Sie niemals die Gewichtsgrenze.
Ein weiterer – und ungemein wichtiger Punkt – ist Ihre Vorgehensweise beim Beladen. Platzieren Sie schwere Güter möglichst mittig und versuchen Sie, die Ladefläche gewichtsmäßig gleichmäßig auszunutzen. Für ein angenehmes Fahrverhalten des Hängers ist es weniger tragisch, wenn das Gewicht vorne liegt. Beladen Sie eine Seite jedoch schwerer als die andere, kommt der Anhänger rasch aus dem Gleichgewicht. Er beginnt bei Lenkmanövern zu schlingern und kann Sie mühelos in Bedrängnis bringen.
Ladungssicherung bei Anhängern!
Auch bei Anhängern gilt die Ladungssicherung als oberstes Gebot. Sparen Sie niemals an Feststellgurten. Verzurren Sie die Ladung lieber zu sorgfältig, als aus Zeitgründen auf einen Gurt zu verzichten.
Generell gilt, dass Sie vermeiden müssen, dass sich Ladungsbestandteile vom Anhänger lösen können. Unterschätzen Sie niemals den Fahrtwind. Nutzen Sie daher eine stabile Abdeckplane oder wenigstens Fangnetze, um Gartenabfälle, Baumaterialien oder kleinere Ladungsgüter zusätzlich zu sichern.
So wird die Dachbox korrekt beladen
Dachboxen sind natürlich praktisch. Ihre Skier verschwinden in den Boxen und nehmen kein Platz weg. Zudem können Sie viele weitere Güter in einer Dachbox transportieren, ohne Raum im Fahrzeug selbst wegzunehmen. Kaufen Sie aber nur Dachboxen, die mit Ihrem Auto kompatibel sind und befestigen Sie diese sicher. Bedenken Sie, dass der Fahrtwind unter die Dachbox greifen und sie anheben kann. Der hieraus entstehende Druck hat schon die eine oder andere Box vom Fahrzeugdach fortgerissen.
Zudem sind Dachboxen nicht dazu gedacht, schweres Gepäck zu fassen. Das Dach des Autos ist schlichtweg nicht dafür konzipiert, Lasten zu tragen. Das zulässige Höchstgewicht für die Beladung können Sie der Beschreibung Ihrer Dachbox entnehmen.
Vergessen Sie nicht, das Gewicht des Dachträgers vom Höchstgewicht abzuziehen. Können Sie eine Ladung von 100 Kilogramm transportieren, der Träger selbst wiegt aber schon 30 Kilogramm, stehen Ihnen nur noch höchstens 70 Kilogramm Zuladung zur Verfügung.
Die Beladung selbst folgt einem einfachen Prinzip: Die schwersten Güter legen Sie in die Mitte der Dachbox und verstauen leichtes Gepäck um die Mitte herum. Haben Sie nach der Beladung noch Stauraum über, sollten Sie diesen mit Decken auspolstern, damit die Ladung während der Fahrt nicht in Bewegung gerät. Zusätzlich befestigen Sie nun Spanngurte in der Dachbox.
Gut verpackt ist sicher gefahren
Auch wenn die Beladungstipps umständlich erscheinen, sollten Sie sie anwenden. Vergessen Sie nicht, dass eine fehlende Ladungssicherung nicht nur Ihre persönliche Unfallgefahr erhöht, sondern zu schmerzhaften Bußgeldern führen kann. Stoppt Sie die Polizei und moniert die Ladungssicherung, werden schnell Bußgelder fällig, die weit über 200,00 Euro liegen.
Zurrgurte, möglichst noch mit einer Ratsche, erhalten Sie in vielen Baumärkten, an Tankstellen und im Fachhandel. Mittels der Ratsche können Sie den Gurt sehr leicht spannen und sicherstellen, dass er sich nicht während der Fahrt lockert.
Zuletzt gilt nur, dass Sie Ihre Geschwindigkeit der Ladung anpassen. Selbst mit einer Dachbox sollten Sie niemals schneller als 130 Stundenkilometer fahren. Bedenken Sie immer, dass ein Anhänger, eine Dachbox oder auch die Beladung Ihres Fahrzeugs die Fahreigenschaften verändern.