Yoga ist etwas für echte Männer

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Yoga für Männer? Ja! Yoga verlangt viel Disziplin, Willenskraft und Ausdauer © fizkes / Fotolia.com

„Du machst Yoga – als Mann?!“. Das ist eine der typischen Reaktionen auf praktizierende Yogis. Yoga gilt unter vielen Männern als nicht anstrengend (mehr dazu hier) und als unwirksam für den Muskelaufbau. Es scheint, als seien manche Männer der Meinung, Yoga sei für Frauen oder Weicheier geeignet, die vegan (Yoga Klischees: Die besten Vorurteile) leben und ohnehin Schwächlinge (Männeryoga: Nur für Ökos und Schwächlinge?) sind. Solche Gerüchte halten sich hartnäckig. Wir von der admenture-Redaktion finden Yoga für Männer geeignet und räumen mit Klischees wie Yoga sei für „Ökos“ oder „Schwule“ auf (mehr Informationen hier). Diese Vorurteile legen nahe, dass nur scheinbar körperlich oder mental schwache Menschen Yoga ausüben, dabei ist das Gegenteil der Fall. Yoga ist anstrengend und eignet sich keineswegs für Menschen, die schnell aus der Puste geraten oder kein Durchhaltevermögen besitzen. Wir klären auf, was Yoga ist und warum ausschließlich echte Männer die jahrhundertealten Techniken ausüben können.

Yoga – was ist das?

Yoga ist eine „Meditations- und Bewegungslehre“, die sich vor 5000 Jahren in der Darstellung von Symbolen in Indien nachweisen lässt. Sie fasziniert die Europäer im 18. Jahrhundert und begeistert Männer wie Frauen bis heute. Außerdem verstärkt sich ab 1990 der „Yoga-Effekt“ in Europa. Die Wissenschaft belegt die Wirksamkeit der Lehre und diese Tatsache löst überdies einen regelrechten „Hype“ aus. Ab dem Jahr 2000 entwickelt die indische Meditations- und Bewegungslehre sich ferner zu einer weltweiten Bewegung. Tipp: Wir von admenture empfinden besonders Power- und Hatha-Yoga als geeignet für Männer!

Kraft aufbauen beim Ausüben von Power- und Hatha-Yoga

Power-Yoga ist eine von Star-Trainer Bryan Kest erfundene Yoga-Form. Sie beginnt mit einigen aufeinanderfolgenden Sonnengrüßen, führt weiter mit Krieger-Sequenzen sowie Drehhaltungen und endet mit einem Cool-Down. Die Abfolge ist anstrengend und „powert“ Praktizierende richtig aus. Auch Hatha-Yoga beansprucht jeden Muskel. Hatha bedeutet kraftvoll (Hatha Yoga – Kraft, Energie und Hartnäckigkeit), stärkt den Körper ganzheitlich und baut Stress ab. Durch viele aufeinanderfolgende Asanas – das Halten von Positionen – lassen sich unterschiedliche Muskelgruppen trainieren. Die Abwechslung formt nicht nur das Äußere, sondern auch den Geist, da das „Aushalten“ den Praktizierenden besondere Ausdauerfähigkeit abverlangt.

Das Einmaleins für die erste Yogastunde

Die Hürde vor der ersten Yoga-Stunde ist dennoch oft groß. Wir haben ein paar nützliche Hinweise:

  • Am Anfang oder Ende einer Yogastunde singen alle ein gemeinsames OM. Das stellt eine besondere Verbindung zu einem selbst und den anderen Yoga-Praktizierenden her. Mitmachen ist keine Pflicht.
  • Die Räume in einem Yoga-Studio sind häufig von Räucherstäbchenduft erfüllt. Sensible Nasen stellen sich am besten darauf ein.
  • Dekorative Elemente wie Buddhas und Schreine schmücken viele Yoga-Studios.
  • Falls Musik spielt, ist diese meditativ, besinnlich und nicht Mainstream.
  • Yoga-Haltungen wie der herabschauende Hund wirken anfangs befremdlich. Aber: Beim Yoga gilt es, sich nicht auf andere zu konzentrieren, sondern auf sich. Viele schließen auch die Augen beim Ausüben der Haltungen.
  • Beim Praktizieren von Yoga geht es nicht um richtig oder falsch. Die Übungen sollen sich gut anfühlen.
  • Innerlich offen bleiben und keine falschen Erwartungen hegen: Yoga ist eine Bewegungs- sowie Meditationslehre und kein Sport.

Männer und der „Weichei-Sport Yoga“ – mit Vorurteilen abrechnen

Yoga für Männer scheint unter Sportlern (bei vielen Menschen zählt Yoga als Sportart, obwohl es laut praktizierenden Yogis und Yoginis keine ist. Mehr dazu hier) zu polarisieren. Entweder sie hassen oder lieben es, dazwischen scheint es wenig zu geben. Gegner der Bewegungslehre sind der Meinung, dass Männer, die Yoga ausüben, mit Hanfhosen aus dem Dritte-Welt-Laden bekleidet sowie esoterisch seien, da es beim Praktizieren ferner um Atemübungen (Pranayama) und nicht um Muskelaufbau oder allgemeine Fitness geht. Wer Yoga beispielsweise mal ausprobiert hat, weiß, dass diese Annahme nicht stimmt, genauso wenig wie die Aussage, dass Yoga nur für Frauen geeignet sei. Bemerkenswert: Der Ursprung von Yoga ist männlich: Sogenannte „Reshis“ gelten im Hinduismus als „Seher“. Sie gaben ihr Wissen an ausgewählte, männliche Schüler weiter. Die primären Eigenschaften von Yoga sind bis heute welche, die viele eher Männern zuschreiben: Willenskraft, Zielstrebigkeit und Durchsetzungsvermögen sowie Disziplin.

Das passiert in einer Yoga-Stunde

Zuerst kommen die Teilnehmer einer Yogastunde auf der Matte im Sitzen zur Ruhe. Dafür nehmen sie eine bequeme Haltung ein und „wecken“ den Körper mit kleinen, kreisenden Bewegungen auf. Die Ausübung unterschiedlicher stehender Haltungen beansprucht eine Vielzahl an Muskelgruppen und trainiert beispielsweise die Rücken- sowie Beckenmuskulatur. Die Atmung spielt eine große Rolle: Sie wird bewusst eingesetzt und hilft beim Aushalten anstrengender Positionen oder beim Intensivieren von Dehnungen. Die Endentspannung findet liegend statt: Der Körper darf zur Ruhe kommen und nachspüren. Yoga ist geschlechtsneutral, viele Männer nehmen an Yoga-Stunden teil (in der Regel ist der Frauenanteil größer, das stimmt). Wir finden aber, dass das „Schubladenstecken“ längst ausgedient hat, denn: Yoga ist für jeden geeignet – für Schwangere, Kinder, Senioren, Menschen mit Rückenleiden, Übergewicht, die Liste lässt sich unendlich erweitern.

Das besondere an Yoga für Männer

Die Bewegungs- und Meditationslehre wirkt beruhigend, stärkt das Körpergefühl sowie das Wohlbefinden und schärft das Bewusstsein. Warum sollte das nicht auch für Männer gut sein? Beschwerden wie Bluthochdruck, Schlafstörungen, Diabetes oder Rückenschmerzen lassen sich mit Yoga lindern. Sogar die deutsche Fußballmannschaft hält sich seit der WM 2006 mit Yoga fit und profitiert vor allem von den Entspannungsübungen. Im Vergleich zu anderen „Sportarten“ ist das „Equipment“ preiswert. Meistens reicht simple Sportkleidung aus (Schuhe sind nicht erforderlich), um Yoga auszuüben. Yogamatten stehen in den Studios kostenlos zur Verfügung.

Yoga ist einmalig

Seit erstem Dezember 2016 ist Yoga als ein immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt. Yoga ist keine Religion, kann aber zu einer Lebenseinstellung werden: Gewaltlosigkeit steht im Grundsatz des klassischen Raja-Yoga (Entwicklung der Herrschaft über den Geist) an erster Stelle und gilt auch für Tiere. Das kann bedeuten, die Ernährungseinstellung zu ändern (vegetarisch oder vegan), um nach den Regeln des Raja-Yogas zu leben. Vor allem ist Yoga mehr als Bewegung: Die Asanas wirken auf körperlicher und geistiger Ebene und steigern die Konzentrationsfähigkeit. Mehr noch: Mit dem Praktizieren von Yoga lassen sich beispielsweise Muskeln trainieren – die Bewegungs- und Meditationslehre baut Kraft im ganzen Körper auf und Fettpolster ab.

Echte Männer praktizieren Yoga

Yoga ist anstrengend. Die stehenden Haltungen mit vollem Körpereinsatz „durchzuhalten“ verlangt überdies viel Kraft und Ausdauer, aber auch den Willen, die Körperspannung aufrecht zu erhalten und nicht frühzeitig „einzuknicken“. Yoga-Interessierte sollten sich nicht von Vorurteilen abhalten lassen und Yoga lieber selbst ausprobieren, um es wirklich beurteilen zu können. Darüber hinause verlangt Yoga Disziplin und ein gutes Körpergefühl, das sich mit konsequenter Praxis stärken lässt. Selbst geübte Yogis und Yoginis spüren die Anstrengung noch Tage nach dem Praktizieren. Anderen Sportarten mögen ähnlich anstrengend sein, aber Yoga trainiert die Mikrostruktur ganzer Muskelpartien und das ist nur für echte Männer geeignet!

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